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European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations
Early warning
© Europäische Union, 2015 (Fotograf: Ezequiel Scagnetti)
Europäische Frühwarn- und Informationssysteme

Was ist das?

Die Frühwarn- und Informationssysteme der EU helfen dem Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC) bei der Überwachung der weltweiten Lage. Dazu gehören Gefahren wie Erdbeben, Tsunamis, Waldbrände und tropische Wirbelstürme.

Detaillierte wissenschaftliche Informationen erhöhen in einem Krisenfall die Sicherheit und den Schutz der Bürger in der EU. Die Überwachungsinstrumente der EU ergänzen auch die Informationen, die den Mitgliedstaaten zur Verfügung stehen, und helfen ihren Rettungsdiensten, im Katastrophenfall effizienter zu reagieren.

Warum ist das wichtig?

Katastrophen können jederzeit und überall auftreten. Dabei kann es sich um Naturkatastrophen handeln, wie Überschwemmungen, oder sie können vom Menschen verursacht werden, wie Industrieunfälle. Durch eine gute Planung, Überwachung und Frühwarnung lassen sich die potenziellen Schäden verringern und sogar verhindern, dass sie sich zu größeren Notfällen auswachsen.

Dank der Frühwarn- und Informationssysteme der EU verfügen die Mitgliedstaaten über effizientere und widerstandsfähigere Systeme zur Reaktion auf Notfälle.

Frühwarn- und Informationssysteme sind ein wichtiger Eckpfeiler der EU-Strategie zum Schutz der Menschen weltweit. Sie minimieren die Auswirkungen einer Katastrophe, da die Phasen vor der Katastrophe und die Reaktionsphase miteinander verknüpft werden.

Bei unmittelbar bevorstehenden oder eintretenden Katastrophen hat die Alarmierung der Bevölkerung und der Rettungsdienste Priorität. Diese Warnung muss so schnell wie möglich erfolgen, um Leben zu retten, Arbeitsplätze zu erhalten und die Umwelt zu schützen. Deshalb werden kontinuierliche Gefahrenüberwachungs- und Frühwarnsysteme eingesetzt, um Risiken besser vorhersehen zu können, die notwendigen Ressourcen bereitzustellen und Menschen, die in Gefahr sind, zu warnen.

Wie helfen wir?

Die EU unterstützt die Frühwarn- und Informationssysteme der Mitgliedstaaten bei der Bewertung von Gefahren, indem sie zu frühzeitigen Analysen und Maßnahmen in Echtzeit beiträgt.

Katastrophenwarnungen ermöglichen dem ERCC frühzeitig, eine umfassende Bewertung des Ereignisses vorzunehmen. Sie ermöglichen zudem ein frühzeitiges Handeln im Rahmen des EU-Katastrophenschutzes sowohl innerhalb der EU als auch weltweit.

Die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsinstituten fördert die Entwicklung von Instrumenten zur Katastrophenvorhersage und zum Katastrophenmanagement sowohl bei Naturkatastrophen als auch bei Gefahren, die durch den Menschen verursacht werden:

  • Das Globale Katastrophenwarn- und -koordinierungssystem gibt nicht nur Warnungen aus, sondern liefert zudem eine Einschätzung der möglichen Auswirkungen, die Erdbeben, Tsunamis, tropische Wirbelstürme, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche und Dürren weltweit haben können.
  • Über das Europäische Hochwasserwarnsystem und das Globale Hochwasserwarnsystem erhalten wir einen Überblick über aktuelle und mögliche künftige Überschwemmungen bis zu 10 Tage im Voraus. Dies hilft bei den Vorbereitungsmaßnahmen für Hochwasserereignisse, insbesondere in großen transnationalen Flusseinzugsgebieten.
  • Das Europäische Waldbrand-Informationssystem und das Globale Waldbrand-Informationssystem können gefährliche Wetterbedingungen bis zu 10 Tage vor ihrem Eintreten voraussagen und liefern nahezu in Echtzeit Informationen über aktive Brände sowie verbrannte Gebiete. Von solchen Systemen werden die Schwere und das Risiko analysiert, das jeder Waldbrand für die lokale Bevölkerung und die Umwelt darstellt. Dies ermöglicht fundierte Entscheidungen über den Einsatz der rescEU-Brandbekämpfungskapazität.
  • Die europäischen und globalen Dürrebeobachtungsstellen liefern Informationen über potenzielle und anhaltende Dürren, einschließlich meteorologischer Indikatoren, Anomalien der Bodenfeuchtigkeit, Vegetationsstress und Niedrigwasser in Flüssen.

Diese Frühwarn- und Informationssysteme sind Teil des Copernicus-Programms der EU.

Verfolgung von Katastrophen aus dem Weltraum

Dank der mit dem Copernicus-Notfallmanagementdienst erstellten Satellitenkarten kann das ERCC Katastrophen und potenzielle Katastrophenrisiken aus dem Weltraum überwachen. Damit lassen sich auch die Auswirkungen von Katastrophen bewerten und Karten zur Unterstützung der Wiederherstellungsmaßnahmen bereitstellen.

Diese Satellitenkarten von Copernicus sind für den Einsatz des EU-Katastrophenschutzverfahrens von wesentlicher Bedeutung.

Darüber hinaus liefert ein System von 24 Galileo-Satelliten und Bodenstationen geografische Positionsdaten an die Mitgliedstaaten, um Warnmeldungen zu verbreiten.

Die Europäische Kommission hat außerdem die European Natural Hazard Scientific Partnership gegründet. Dieses Konsortium aus über 20 Partnern bietet rund um die Uhr Überwachung und wissenschaftliche Beratung zu einem breiten Spektrum von Naturgefahren auf europäischer und globaler Ebene.

Über die European Anthropogenic Hazard Scientific Partnership erhält das ERCC radiologisches und nukleares Fachwissen.

Im Falle eines radiologischen oder nuklearen Notfalls wird dieses Konsortium aus fünf Partnern eine rasche Bewertung der Situation sowie kontinuierliche Aktualisierungen über das laufende Ereignis liefern, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern.

Die EU arbeitet auch mit anderen Organisationen wie der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission der UNESCO zusammen.

Unterstützung der öffentlichen Warnsysteme in der EU

Die Frühwarninstrumente der EU sind die Ergänzung zu den nationalen öffentlichen Warnsystemen und arbeiten eng mit den Mitgliedstaaten zusammen, um die Bürger vor Katastrophen zu schützen. Dies hilft bei der Einrichtung und Entwicklung nationaler öffentlicher Warnsysteme.

Letzte Aktualisierung: 24/04/2023

Fakten und Zahlen

Frühwarnsysteme retten Leben, schützen Lebensgrundlagen und erhalten die Umwelt.

Die EU betreibt spezialisierte Frühwarnsysteme, die Gefahren sowohl in der EU als auch weltweit überwachen, und unterstützt die nationalen Behörden, indem sie die nationalen Frühwarnsysteme ergänzt.

Das EU-Katastrophenschutzverfahren hat seine Kapazitäten zur Beurteilung und Bewertung von Risiken und Auswirkungen von Katastrophen durch den Einsatz wissenschaftlicher Organisationen und modernster Ausrüstung verbessert und damit seine Einsatzbereitschaft erheblich gesteigert.

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24. APRIL 2023
European Early Warning and Information Systems
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